01.11.2022 von Fabian Angliker

Lerncoach im Fokus: Rolf Roniger

Die Leidenschaft von Rolf Roniger liegt in der Vermarktung von Fast Moving Consumer Goods, insbesondere Lebensmitteln, über die Schweizer Landesgrenzen hinaus. Der Vermarktungs- und Aussenhandelsprofi verfügt einen eindrücklichen Erfahrungsschatz, den er unter anderem bei JT Tobacco, als CEO der SWISS DELICE AG sowie bei der aktiven Mitgestaltung des Markteinstiegs von ALDI SUISSE gesammelt hat.

Rolf, wie sieht dein beruflicher Werdegang aus und wo bist du aktuell aktiv?

In meinem ganzen Berufsleben war ich immer in der Fast Moving Consumer Goods (FMCG) Branche tätig. Meinen Start absolvierte ich bei UNILEVER Schweiz. Als Product Manager bei SAIS konnte ich für ein neues Minarine Sortiment alle Facetten vom Konsumgütermarketing umsetzen. Bei meiner nächsten Station, der OSWALD AG in Steinhausen, war ich zuständig für den Export mit Ziel-Märkten in Europa und USA. Danach war ich in der Funktion als National Key Account Manager bei der Firma JT Tobacco in Dagmersellen im sehr kompetitiven Umfeld des Tabakgeschäftes tätig.
Als Nächstes stand mein Wechsel zu Chocolat Frey AG an. Dort definierte sich meine Tätigkeit breiter in der Funktion als Leiter Marketing & Verkauf für die Bereiche Einzelhandel, Industrie und Export. Ich koordinierte für die MIGROS Industrie die gesamten Exportaktivitäten und übernahm dann in der Folge die Funktion als CEO der SWISS DELICE AG für die Vermarktung der M-Industrie Food Produkte.
Als ALDI SUISSE im Jahr 2004 seine Aktivitäten in der Schweiz startete, begleitete ich als einer der ersten Schweizer Manager den umfangreichen Sortimentsaufbau. Innert weniger Monaten erstellten wir das komplette Produktsortiment für die ersten Läden.
Mit diesen breiten Erfahrungen sowohl auf der Hersteller-, als auch auf der Handelsseite gründete ich vor rund 12 Jahren meine eigene Firma RONIGER&PARTNER, welche einerseits klassische Unternehmungsberatung, aber auch Sourcing-Aufgaben anbietet. Mit meinen Partnern sind wir aktiv in verschiedenen internationalen Märkten.

Welche Themen begleiten dich in deiner täglichen Arbeit?

Definitiv steht die Frage nach nachhaltigem Wachstum im Vordergrund, konkret die Expansion in neue Absatzmärkte mit allen kritischen Aspekten wie Ressourcenbedarf, Risiko- und Potenzialeinschätzung, sowie die ganze Umsetzungsthematik. Denn durch geeignete Massnahmen müssen Hersteller sicherstellen, dass ihre Produkte auf den internationalen Märkten verkauft werden können. Neben der Strategie entscheiden in der operativen Umsetzung die scheinbar kleinen Einzelheiten über die Wirksamkeit und schlussendlich über den Erfolg am Markt, denn «retail is detail». Und genau bei dieser entscheidenden Thematik begleiten wir unsere Auftraggeber nach unserem Firmenmotto «Von der Idee bis ins Regal» im Sinne eines kundenorientierten Ansatzes und orientieren uns konsequent an den aktuellen «best practises».

Wo siehst du aktuell im Export und Import aus Sicht der Schweizer Unternehmen die grössten Schwierigkeiten und warum?

Ganz klar dominieren derzeit Themen wie die generell weltweiten Preiserhöhungen und Lieferschwierigkeiten, welche getrieben sind durch gestiegene Energiepreise, dramatische Rohstoff- und Packmaterialpreisentwicklungen, die zunehmende Inflation und schlussendlich auch durch den Krieg in der Ukraine. Selbstverständlich stellt zudem der starke Franken eine weitere, schwierige Herausforderung dar für die Schweizer Firmen im Exportgeschäft.

Wie schätzt du den Wert von ausgebildeten Aussenhandelsfachkräften in der Wirtschaft? Wo siehst du ihre Stärken?

Qualifizierte Mitarbeiter sind immer essenziell für ein erfolgreiches Unternehmen. In dem stetig komplexeren wirtschaftlichen Umfeld im Aussenhandel mit all den heterogenen Themenbereichen wie Logistik, Marketing, Finanzen etc. braucht es ausgewiesene und qualifizierte Fachpersonen mit einem breiten Wissen. Ein wesentlicher Vorteil bei den spezifischen Weiterbildungsangeboten der HFA liegt darin, dass das nötige Fachwissen vermittelt wird, in Kombination mit einem hohen Praxisbezug. Für gut ausgebildete Fachkräfte sehe ich eine vielversprechende Zukunft.

Was hat dich dazu bewogen, dich bei der HFA als Lerncoach zu engagieren?

Ich arbeite gerne mit Leuten zusammen und speziell die Wissensvermittlung liegt mir sehr. Eine ideale Voraussetzung also für die Tätigkeit als Lerncoach. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Aussenhandel kann ich den Unterrichtsstoff immer mit geeigneten Praxisbeispielen ergänzen und folglich den Studierenden einen wichtigen Nutzen leisten. Mir gefällt auch, dass ich durch diese Tätigkeit gefordert bin, mich immer wieder intensiv mit den aktuellen Fachthemen auseinanderzusetzen.