30.05.2022 von Fabian Angliker

Lerncoach im Fokus: Danjell Shala

Die Karriere von Danjell Shala, dipl. Betriebswirtschafter HF und Aussenhandelsfachmann mit eidg. Fachausweis, ist eindrucksvoll. Der gelernte Autofachmann stieg vor 12 Jahren als Montage-Mitarbeiter in die Thermoplan AG ein und entwickelte sich kontinuierlich bis zu seiner jetzigen Position als Head of Export. Sein Wissen und seine Erfahrung gibt er nun als Lerncoach an der HFA weiter. Wir haben ihn zum Interview getroffen.

Danjell, wie sieht dein Arbeitsalltag als Head of Export der Thermoplan AG aus?

Als Head of Export bei der Thermoplan AG bin ich für die Bereiche Import, Export und Transportwesen verantwortlich. Dabei befasse ich mich hauptsächlich mit Führungs- und Projektaufgaben sowie mit alltäglichen Anfragen rund um den Aussenhandel. Im Rahmen der Abteilungsentwicklung bauen wir das Aussenhandelswissen in unserem Team kontinuierlich aus, damit wir alle unsere Stakeholder jederzeit zufriedenstellen können. Neben der Betreuung unserer Kunden und der Exportkontrolle liegt aktuell ein grosser Schwerpunkt meiner Arbeit auf den Lieferengpässen in der Supply Chain und dem damit zusammenhängenden Risikomanagement. Aufgrund der globalen logistischen Probleme haben wir Schwierigkeiten, die Rohmaterialien von unseren Lieferanten rechtzeitig zu erhalten.

Aktuell wird viel über steigende Frachtraten und Transitzeiten diskutiert. Wie geht ihr mit diesem Thema um?

Die Frachtraten und Transitzeiten in der Seefracht haben sich stark verändert. Aktuell kommunizieren wird fast täglich mit unseren Lieferanten und Transportpartnern. Wir sehen in der Kommunikation und Information den Schlüssel zum Erfolg, wenn es um die Verfügbarkeit von Rohmaterial geht. Wenn wir nur ein paar Stunden verlieren und wichtige Informationen nicht verstehen oder nicht rechtzeitig weitergeben, wird es beschaffungsseitig fast unmöglich, Rohstoffe in der richtigen Menge zur richtigen Zeit am richtigen Ort und zu einem guten Preis zu erhalten. 

Wie sieht es bezüglich des Ukrainekrieges aus, seid ihr davon auch betroffen?

Die Lage im Aussenhandel hat sich durch den Krieg in der Ukraine weiter angespannt. Ich bin sehr froh, dass ich vor ca. zwei Jahren ein neues Konzept zum Thema Exportkontrolle einführen konnte. Dadurch waren wir gut vorbereitet, als die ersten Sanktionen gegenüber Russland ausgesprochen wurden. Unser Projektteam arbeitet nach einem definierten Prozess und den allgemeinen Exportkontrollvorschriften. Alle Artikel, Kunden und Kontaktpersonen werden mehrmals kontrolliert. 

Du bezeichnest die aktuelle Situation im Aussenhandel als angespannt. Wie siehst du die Zukunft?

Meiner Meinung nach wird die angespannte Situation noch eine Weile anhalten. Erst wenn wir die Pandemie vollständig besiegt haben und der Krieg in der Ukraine endlich aufhört, können wir wieder von «Normalität» sprechen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass dann bereits neue Herausforderungen auf uns warten werden. Insbesondere die Weiterbildung zum Aussenhandelsdachmann mit eidg. Fachausweis hilft mir dabei, genau solche Situationen im Aussenhandel ganzheitlich zu verstehen und fachlich fundierte Entscheidungen treffen zu können. Deswegen kann ich aus meiner Sicht nur sagen, dass Schweizer Aussenhandelsunternehmen viel mehr Aussenhandelsfachleute ausbilden sollten, um international konkurrenzfähig bleiben zu können. 

Was hat dich dazu bewogen, dich bei der HFA als Lerncoach zu engagieren?

In den 12 Jahren bei der Thermoplan AG habe ich diverse Weiterbildungen besucht und immer wieder neue Erfahrungen gesammelt. Es war sehr interessant zu sehen, wie die Dozierenden oder Lerncoaches ihre fachlichen, methodischen, didaktischen und auch sozialen Kompetenzen einsetzten, damit wir Studierende die entsprechenden Lernziele erreichen konnten. Schon während den Weiterbildungen war ich immer gerne bereit, meinen Schulkolleginnen und -kollegen Themen, welche ich gut beherrschte, zu vermitteln. Daher wuchs auch mein grosses Interesse am Unterrichten. Die Tätigkeit als Lerncoach an der HFA ermöglicht es mir, meinen Beruf mit meinem Interesse am Aussenhandel zu verbinden und zwingt mich dazu, fachlich immer am Ball zu bleiben. Ich denke, dass ich durch mein Wissen und meine Praxiserfahrungen als Head of Export einen echten Mehrwert für unsere Studierenden bieten kann. Ganz nach dem Motto «Miteinander und voneinander lernen».

Das Team der HFA freut sich sehr, Danjell Shala mit an Bord zu haben! Wir wünschen ihm viel Erfolg und Erfüllung in seiner neuen Tätigkeit als Lerncoach.